Rom Renzi setzt auf ein Comeback bei schnellen Neuwahlen

Rom · In Italien könnte es nach dem angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi womöglich schon Anfang nächsten Jahres Parlamentsneuwahlen geben. Innenminister Angelino Alfano schloss nicht aus, dass die Abstimmung schon im Februar stattfinden könnte. Regulär dauert die Legislaturperiode bis Frühjahr 2018. Zwei Tage nach dem verlorenen Verfassungsreferendum vom Sonntag war gestern noch unklar, wer nach Renzi als Regierungschef nachfolgt.

Aus Renzis Umfeld heißt es, der Parteichef werde sich auf einer Präsidiumssitzung seiner Partito Democratico (PD) für baldige Neuwahlen einsetzen. Gibt ihm die Partei grünes Licht, könnte Staatspräsident Sergio Mattarella schon bald zur Auflösung der beiden Parlamentskammern gezwungen sein. Die meisten im Parlament vertretenen Parteien setzen sich für Neuwahlen ein.

Renzis Entschluss, erneut anzutreten, war offenbar bereits am Tag nach der Abstimmungsniederlage gereift. 59,1 Prozent der Wähler hatten sich gegen die Verfassungsreform ausgesprochen, 40,9 Prozent dafür. "Lasst uns mit diesen 40 Prozent neu anfangen", twitterte Staatssekretär Luca Lotti, der als enger Vertrauter des Ministerpräsidenten gilt. Könnte Renzi bei Neuwahlen ein ähnliches Ergebnis erzielen, wäre ihm der Wahlsieg sicher. Innenminister Angelino Alfano, dessen Nuovo Centrodestra (NCD) mit dem PD koaliert und der den Premier am Montag zu einem Gespräch traf, bestätigte den Plan.

(jmm)
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