Hameln/Düsseldorf Rentner erschießt Landrat in Hameln

Hameln/Düsseldorf · Streit um Waffenbesitz ist möglicherweise das Motiv für die Bluttat.

Nach einem jahrelangen Streit mit der Kreisbehörde hat ein 74-jähriger Mann gestern den Landrat des Kreises Hameln (Niedersachsen) erschossen. Der SPD-Politiker Rüdiger Butte hatte den Rentner, der sich nach der Tat selbst richtete, zu einem Gespräch in sein Amtszimmer vorgelassen. Möglicherweise war ein Streit um den Waffenbesitz das Motiv für die Tat. Der verheiratete SPD-Politiker und Vater von zwei Kindern hatte keine Chance – der 63-Jährige starb noch in seinem Büro.

Der 74-jährige Schütze war wegen verschiedener Delikte mehrfach vorbestraft. Er hatte seinen Waffenschein schon im Jahr 1988 abgeben müssen und war 2009 wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt worden. Rüdiger Butte war seit 2005 Landrat von Hameln-Pyrmont. Zuvor hatte er vier Jahre das Landeskriminalamt in Niedersachsen geleitet.

Die Bluttat von Hameln löste in Nordrhein-Westfalen Erinnerungen an die Ermordung einer Mitarbeiterin des Jobcenters in Neuss aus. Die 32-Jährige war im vergangenen Jahr von einem aufgebrachten Besucher erstochen worden.

Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Robert Orth, forderte gestern "eine sofortige Sicherheitsprüfung" aller öffentlichen Gebäude in NRW. "Derartige Anschläge zeigen immer wieder, dass Menschen, die öffentliche Ämter bekleiden, strukturell gefährdet sind", sagte Orth.

(RP)
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