Berlin Rentenniveau sinkt auf 41,6 Prozent

Berlin · Bis 2045 droht der Beitragssatz ohne Reform auf 23,4 Prozent zu steigen.

Das Niveau der Nettorente wird nach Berechnungen des Bundessozialministeriums ohne neue Reformschritte bis zum Jahr 2045 von zurzeit noch 47,8 Prozent des durchschnittlichen Erwerbseinkommens auf 41,6 Prozent sinken. Zugleich dürfte der Rentenbeitragssatz von derzeit 18,7 Prozent eines Brutto-Monatseinkommens bereits 2031 über 22 Prozent steigen. Im Jahr 2045 erreicht er 23,4 Prozent. Den Beitrag tragen Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte.

Unter Rentenniveau versteht man den Anteil einer Standardrente am durchschnittlichen Erwerbseinkommen desselben Jahres. Es zeigt an, welche Einkommensabsicherung aus der gesetzlichen Rente zu erwarten ist. Je niedriger das Sicherungsniveau, desto höher ist der Bedarf an zusätzlicher Altersvorsorge. Viele Geringverdiener sind jedoch dazu schon heute nicht in der Lage.

Grund für das Absinken des Rentenniveaus ist die rasante Alterung der Bevölkerung. Nachkommende Generationen erhalten weniger Rente, müssen zugleich aber höhere Beiträge bezahlen. Beim Rentenniveau müsse eine "Haltelinie" eingezogen werden, hatte Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) unlängst angekündigt. Sie will im November ein Gesamtkonzept für eine Rentenreform vorliegen. Allerdings dürften Veränderungen bei der gesetzlichen Rente in dieser Legislaturperiode nicht mehr umgesetzt werden, hieß es in Berlin.

Würde das bisherige Rentenniveau beibehalten, kostete dies nach den Berechnungen des Ministeriums zusätzlich 40 Milliarden Euro pro Jahr ab 2045. Der Beitragssatz müsste dann 2045 bei 26,4 Prozent liegen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber würden jeweils 16 Milliarden Euro beisteuern müssen, der Bund weitere acht Milliarden Euro.

(mar)
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