Würzburg Rente steigt 2014 um 2,5 Prozent

Würzburg · Während die Rentner künftig deutlich mehr bekommen, soll der Beitragssatz wohl nicht wie geplant sinken. Union und SPD planen massive Ausgabensteigerungen.

Die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland werden im kommenden Jahr voraussichtlich von der guten wirtschaftlichen Lage profitieren. Die Renten können zum 1. Juli 2014 um zwei bis 2,5 Prozent steigen. Dies kündigte der Vorsitzende der Deutschen Rentenversicherung, Alexander Gunkel, gestern an. Gunkel schloss sich damit einer Prognose der Bundesregierung an. Diese hatte im vorigen Jahr für den Westen eine Steigerung um 2,3 und für den Osten um 2,4 Prozent prognostiziert.

Grund für den Anstieg sind die gute Lage am Arbeitsmarkt, die Lohnsteigerungen der vergangenen Jahre und ein gesunkener Rentenbeitragssatz, der sich ebenfalls positiv auf die Renten auswirkt. Die Rentenversicherung weist aktuell Überschüsse auf. Die Rücklage wird Ende des Jahres bei 31 Milliarden Euro liegen. Dies entspricht 1,75 Monatsausgaben — "deutlich mehr als vor einem Jahr erwartet", betonte Gunkel. Damit wäre 2014 eigentlich eine erneute Beitragssatzsenkung von derzeit 18,9 auf 18,3 Prozent fällig. Die gesetzliche Obergrenze für die Rücklage in der Rentenversicherung beträgt 1,5 Monatsausgaben. Weil Union und SPD aber eine Reihe von Rentenreformen planen, die Geld kosten, ist nun eine Ausweitung der gesetzlichen Obergrenze für die Rücklage im Gespräch. Damit wäre eine Beitragssatzsenkung hinfällig. Die Chefs der Koalitions-Arbeitsgruppe "Arbeit und Soziales", Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, wollen sich aber nicht vor Abschluss der Steuerschätzung am 7. November zu der Frage äußern.

In Koalitionskreisen wird damit gerechnet, dass der Beitragssatz nicht sinkt. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt kritisierte dies scharf: "Wer glaubt, in den Rentenkassen ließen sich hohe Rücklagen als Zukunftsreserve ansparen, irrt."

Die Pläne von Union und SPD zur Verbesserung von Rentenleistungen summieren sich je nach Ausgestaltung auf 15 bis 20 Milliarden Euro jährlich. Allein das Versprechen der Union, Müttern, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, eine um 28 Euro höhere Rente pro Kind und Monat auszuzahlen, schlägt jährlich mit 6,5 Milliarden Euro zu Buche. Neun Millionen Rentnerinnen würden davon profitieren.

(qua)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort