Berlin Regierung plant erweiterten Bundeswehr-Einsatz in Mali

Berlin · Deutsche Soldaten werden in Mali voraussichtlich auch im gefährlichen Norden des westafrikanischen Landes eingesetzt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bestätigte gestern, dass die Regierung als Ergebnis eines Bundeswehr-Erkundungsteams noch in dieser Woche einen militärischen Vorschlag zur Beteiligung an der UN-Blauhelm-Mission Minusma vorlegen wird. Damit würde sich der gegenwärtige Ausbildungseinsatz zum Kampfeinsatz wandeln. 200 deutsche Soldaten sind im sicheren Süden Malis stationiert.

Die Weltöffentlichkeit war 2012 aufmerksam geworden, als die historische Oasen-Stadt Timbuktu am Rand der Sahara in die Hände islamistischer Terroristen gefallen war. Die Niederländer, die in Gao in Nord-Mali unter anderem Kampfhubschrauber einsetzen, hatten Deutschland im Sommer um Hilfe gebeten, weil die Lage erneut außer Kontrolle geraten ist.

Wie viele Soldaten dafür zusätzlich nach Mali geschickt werden, sagte Steinmeier nicht. Nach Informationen unserer Redaktion könnte das deutsche Kontingent bis zu 350 Soldaten stark werden. Ein entsprechender Vorratsbeschluss des Bundestags erlaubt zurzeit einen Einsatz mit höchstens 150 Mann.

(mic)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort