Regieren durch Verordnen Wie Corona an der Demokratie nagt

Analyse | Düsseldorf · Wegen Corona regiert der Staat weitgehend im Verordnungs-Modus, parlamentarische Debatten kommen zu kurz, öffentliche Diskussionen werden ideologisch geführt. Welche Folgen hat das für das politische System?

 „Alles soll wieder normal sein" wünscht sich die 6-jährige Mayla aus Frankfurt. Über die Folgen von Corona für das Demokratieverständnis auch bei jungen Menschen wird diskutiert.

„Alles soll wieder normal sein" wünscht sich die 6-jährige Mayla aus Frankfurt. Über die Folgen von Corona für das Demokratieverständnis auch bei jungen Menschen wird diskutiert.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Seit Corona die Welt im Griff hat, müssen Menschen sich ständig an neue Vorgaben für ihren Alltag gewöhnen. Homeoffice, Homeschooling, keine Besuche mehr bei Freunden, der Staat greift tief ins private Leben ein. Und der neue Alltag hält viele in Atem. Bislang steht die Mehrheit der Deutschen hinter der Corona-Politik. Doch dieses Zutrauen gerät unter Druck etwa durch den Streit über die Strategie bei den Impfstoffankäufen oder das Chaos bei der Impftermin-Vergabe. Wenn Politiker dazu offensichtliche Probleme nicht benennen, sondern schönreden, kostet das Vertrauen. Doch jenseits akuter Probleme im Alltag steht auch die Frage im Raum, welche langfristigen Auswirkung das Regieren im Corona-Verordnungsmodus hat. Etwa für den Zustand der Demokratie.