Neonazi-Versammlungen aufgelöst Rechtsradikale überfallen erneut Ausländer

Magdeburg/Potsdam (rpo). In Sachsen-Anhalt und Brandenburg haben am Wochenende Rechtsradikale erneut einen Ausländer angegriffen. Außerdem wurde ein jüdischer Friedhof geschändet. Die Polizei löste mehrere Neonazi-Versammlungen auf, die anlässlich des Geburtstages von Adolf Hitler am 20. April stattgefunden hatten.

Drei jugendliche Neonazis überfielen am Freitagabend in Magdeburg einen 47 Jahre alten Algerier, der mit dem Fahrrad unterwegs war. Die Täter im Alter von 16 bis 19 Jahren schlugen ihr Opfer, wie ein Sprecher des Innenministerium in Magdeburg mitteilte. Der Algerier habe leichte Gesichtsverletzungen erlitten. Die Polizei nahm die drei jungen Männer wenig später in einer Straßenbahn fest. Sie befanden sich in einer Gruppe von 25 Jugendlichen. Diese versuchten nach Polizeiangaben, die Festnahme der drei zu verhindern und wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.

Im Norden Sachsen-Anhalts löste die Polizei am Freitagabend drei Treffen von Neonazis auf. An einem Ort, in Uchtdorf im Landkreis Stendal, ging eine Gruppe mit Steinen, Stöcken, einer Axt und einem Kampfhund auf die Beamten los, die die Zusammenkunft beenden wollten. Verletzt wurde niemand, zehn Rechtsradikale wurden festgenommen.

Im brandenburgischen Perleberg schändeten Unbekannte in der Nacht zum Sonntag den jüdischen Friedhof, indem sie fünf Grabsteine umwarfen, sie mit Farbe beschmierten und an die Friedhofsmauer antisemitische Parolen schrieben. Im selben Ort beschmierten vermutlich dieselben Täter zwei Döner-Imbissstände.

Nach "Sieg-Heil"-Rufen und Randalen in Glienicke (Oberhavel) wurden drei Verdächtige festgenommen. In Templin (Uckermark) stoppte die Polizei einen jungen Mann, der sich Nazi-Symbole auf die Hände tätowiert hatte. Rechtsextreme Schmierereien tauchten auch in Rüdnitz (Barnim) auf. Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) verurteilte die Vorfälle.

(RPO Archiv)
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