Düsseldorf Rechtspopulisten verbünden sich

Düsseldorf · In Düsseldorf haben die AfD und die österreichische FPÖ ihre "Visionen für Europa" vorgestellt.

Wer einem selbst ähnlich ist, ist einem meist ja gleich weniger fremd und eher ein Freund. So ist das auch mit der Alternative für Deutschland (AfD) und der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Die beiden rechtspopulistischen Parteien sind sich in vielem einig. Etwa bei ihren Ideen zur Europapolitik, die sie am Wochenende im Düsseldorfer Congress Centrum vorgestellt haben: Grenzen schließen, finanzielle Anreize für Asylbewerber reduzieren, das grundsätzliche Asylrecht nach Artikel 16 a im Grundgesetz abschaffen.

"Was wir brauchen", beginnt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, "ist kein Begrüßungskomitee mit Gulaschkanonen. Wir brauchen eine Rückführungskultur." Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel sei mit "ihrer dummen Einladungskultur" an allem Schuld. Die knapp 1000 Zuschauer im Saal klatschen und jubeln. Natürlich müsse man Nachbarschaftshilfe leisten, die wahren Kriegsflüchtlinge aufnehmen und Vor-Ort-Maßnahmen in Syrien vorantreiben. "Aber", sagt Strache, "wir können doch nicht die ganze Welt aufnehmen." Deshalb, und das ist der gemeinsame Nenner mit der AfD, müssten die Grenzen geschlossen werden. "Merkel muss damit ein Zeichen setzen, dass Deutschland nicht unbegrenzt aufnahmefähig ist", ergänzt die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry.

Die FPÖ stößt in der Bevölkerung auf große Zustimmung. In Österreich hat sich die Partei inzwischen auf über dreißig Prozent zur drittstärksten Partei gemausert: "Wir nehmen die Sorgen die Menschen ernst, genau wie die AfD", sagt Strache. Das sehen auch viele so, die heute hergekommen sind: AfD-Mitglieder, Funktionäre, Familien, Studenten, Anwälte und Arbeiter - ein Querschnitt der Gesellschaft. Ginge es nach den Vorstellungen von AfD und FPÖ sähe das Europa der Zukunft wie folgt aus: kein Asylrecht, offene Grenzen und ohne Angela Merkel. In Zukunft will die AfD enger mit der FPÖ des "kleinen Bruders" Österreichs zusammenarbeiten.

Derweil hat sich die Tageszeitung "Die Welt" von ihrem Redakteur Günther Lachmann getrennt, der sich der AfD als Berater angeboten haben soll. Chefredakteur Stefan Aust gab den Rauswurf am Samstag bekannt.

(RP)
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