Rauchverbot schafft Lärmproblem

Ab morgen gilt in den Gaststätten von NRW ein striktes Rauchverbot. Rot-Grün feiert das Verdikt, das an der SPD-Basis zum Teil auf erbitterten Widerstand gestoßen ist, als Sieg für den Gesundheitsschutz. Dass Tausende Eckkneipen, in die sich in der Vergangenheit wohl kaum ein Nichtraucher verirrt hat, in den Ruin getrieben werden, nimmt die Landesregierung billigend in Kauf. Auch den Vorwurf der Gängelei lassen SPD und Grüne bislang locker abperlen. Raucher müssen draußen qualmen – basta!

Der Schutz der Nichtraucher schafft indes ein neues Problem. Künftig werden sich die Qualmer um die Aschenbecher vor der Tür scharen und dort ihren Plausch halten. Die Ordnungsämter rechnen damit, dass es verstärkt zu Beschwerden über Lärmbelästigung kommen wird. Vorsorglich weisen sie die Wirte schon jetzt darauf hin, dass sie auch für die Ruhe auf dem Bürgersteig verantwortlich sind. Ob die Gastronomen sich dabei durchsetzen können?

Das kann man nur hoffen. Sonst kommen die Regulierer von Rot-Grün möglicherweise noch auf die Idee, ein Gesetz zur konsequenten Durchsetzung der Nachtruhe mit einem Sprechverbot nach 22 Uhr auf den Weg zu bringen. Zuzutrauen wäre es ihnen.

(RP)
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