Populär ist der 49-Jährige vor allem wegen des wirtschaftlichen Aufschwungs in dem südamerikanischen Land. Der Professor für Wirtschaftswissenschaften gilt als Vater der Bürgerrevolution, die jedem Bürger mehr Macht gewähren soll. Besonders bei den armen Ecuadorianern, die von seinen Sozialprogrammen profitieren, ist Correa populär. Den Erdölreichtum Ecuadors versteht er ebenso für seine Politik einzusetzen wie die ökologische Vielfalt des Landes. Mit seiner Klimaschutz-Initiative für den Nationalpark Yasuni erntete der mit einer Belgierin verheiratete Familienvater weltweit Beifall. Correa schlug vor, die unter der Erde vermuteten Rohstoffe dort zu belassen, wenn die internationale Staatengemeinschaft im Gegenzug für die erwarteten Einnahmeausfälle in einen Fonds einzahlt. Die lobenswerte Idee entpuppte sich als zynische Doppelstrategie: Nur ein kleiner Teil des Nationalparks wird so tatsächlich geschützt. Umweltschutzverbände und Vertreter indigener Stämme kritisieren, Correa habe dem rohstoffhungrigen China längst Zugang zu lukrativen Erdölvorkommen gesichert. Dass er Widerspruch nicht akzeptieren will, zeigt sich daran, dass Correa rücksichtslos gegen regierungskritische Medien vorgeht. Gegen missliebige Medien führt er einen unbarmherzigen Feldzug, während die linientreuen, staatlichen Redaktionen seine Erfolge in epischer Breite feiern. Tobias Käufer