"Bin milder geworden" Putin sieht größere Stabilität in Russland

Moskau (rpo). In seinem ersten Amtsjahr hat Waldimir Putin Russland größere Stabilität gebracht. Das behauptet der Kreml Chef zumindest selber in einem Interview, das die meistgelesenen russischen Zeitungen am Donnerstag druckten.

Putin war am 27. März 2000 mit 52,94 Prozent Mehrheit zum Präsidenten gewählt worden, getragen von einer Welle der öffentlichen Zustimmung zum Krieg gegen Tschetschenien. Die russischen Truppen hätten sich durchgesetzt, sagte Putin. Eine politische Lösung für die Kaukasusrepublik müsse "in der Stärkung der örtlichen Selbstverwaltung, in einer Verbesserung der sozialen Lage, der Gesundheitsvorsorge und - sehr wichtig - der Wirtschaft" liegen.

Die öffentliche Anerkennung für Putin ist in dem Jahr seit der Wahl ständig gewachsen. 82 Prozent der Russen werteten seine Arbeit als positiv, ergab eine Umfrage der Stiftung "Öffentliche Meinung" unter 2000 Bürgern. Nur neun Prozent der Befragten äußerten sich negativ über den Staatschef.

Über sich selbst nach einem Jahr Amtszeit sagte der 48-jährige ehemalige Geheimdienstoffizier: "Ich bin milder geworden." Er sagte, der Staat müsse seine Verpflichtungen gegenüber den Bürgern einhalten. Die Zahlung von Löhnen werde nicht mehr verzögert, die Renten seien erhöht worden. Sein wichtigstes Ziel in der Sozialpolitik sei eine Neuordnung des Wohnungswesens.

Außenpolitisch trat Putin für eine "selbstständige Rolle" Moskaus ein: "Russland wird international den Platz einnehmen, der ihm nach seiner geopolitischen Lage, seinem Territorium, seinem militärischen und wirtschaftlichen Potenzial zukommt." Das Interview erschien in den Zeitungen "Iswestija", "Komsomolskaja Prawda", "Moskowski Komsomolez" und "Trud".

(RPO Archiv)
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