Putin hat sich verzockt

Eigentlich hatten US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin geplant, einen Neubeginn zu wagen. Spekulationen machten die Runde, Trumps "America first" und Moskaus Ambitionen auf eine erweiterte Einflusszone könnten die internationalen Kräfteverhältnisse verschieben. Nach nicht einmal einhundert Tagen von Trumps Präsidentschaft ist das Verhältnis zu Russland jedoch so zerrüttet wie nie seit Ende des Kalten Krieges.

Die harte Linie gegenüber Moskau nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff Assads ist für Trumps Team ein Befreiungsschlag. Der Kreml indes hat sich schwer getäuscht: Moskaus Wunschkandidat im Weißen Haus entpuppt sich als jemand, der russischen "Spielchen" nicht mehr so duldsam begegnen dürfte wie Vorgänger Barack Obama. Wladimir Putin hat sich verzockt: Die Intervention in Syrien sollte Russland aus der Isolation herausführen, in die es seit der Krimannexion 2014 geraten war. Nun rückt die Anerkennung als zweite Weltmacht unter Donald Trump in weite Ferne.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort