Düsseldorf Proteste bei Papst-Besuch sollen verboten werden

Düsseldorf · Zahlreiche Gruppen haben Proteste gegen den Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland angekündigt. Doch die Behörden wollen offenbar nicht tatenlos zusehen. Laut "Spiegel online" soll in Berlin aus Sicherheitsgründen die "Karawane zum Papst" am Brandenburger Tor unterbunden werden. Dort will die Initiative "Der Papst kommt" nach der Ankunft des Heiligen Vaters am 22. September gegen die "menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes" demonstrieren. Der Berliner Lesben- und Schwulenverein werde gegen ein Demonstrationsverbot rechtlich vorgehen, kündigten die Veranstalter an. "Eine friedliche Demonstration in Hörweite des Bundestages muss möglich sein", heißt es mit Blick auf die geplante Rede des Papstes im Bundestag.

Auch in Freiburg und Erfurt, den weiteren Stationen von Benedikt XVI., formiert sich Protest, doch die geplanten Aktionen sind anscheinend noch nicht genehmigt worden. Das Aktionsbündnis "Freiburg ohne Papst" will verhindern, dass sich das Kirchenoberhaupt in das Goldene Buch der Stadt einträgt.

Die Deutsche Bischofskonferenz reagierte zurückhaltend: "Wir erwarten, dass die Protestierenden fair mit uns umgehen und uns nicht stören", sagte gestern ein Sprecher zu unserer Zeitung. Unterdessen dämpfte die Bischofskonferenz Erwartungen an Fortschritte bei der Ökumene. Der Papstbesuch im Erfurter Augustinerkloster sei zwar "etwas Außerordentliches", aber damit könnten keine Hoffnungen auf einen neuen Status der evangelischen Kirche verbunden werden.

(RP)
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