Persönlich Prinz William . . . weint und weint und weint

Als das Königshaus vor Weihnachten ein neues Foto der Prinzenfamilie veröffentlichte, machten viele Londoner Zeitungsredaktionen auf brutale Weise ihre Prioritäten deutlich. Auf den Titelseiten zu sehen war anderntags nur die schöne Prinzessin Kate mit den beiden Kindern George (2) und der mittlerweile acht Monate alten Charlotte. Den daneben kauernden Vater William hatten die Bildbearbeiter schnöde weggeschnitten. Dabei gefällt dem Zweiten der Thronfolge (33) die Rolle als bürgerlicher Familienvater. "Ich bin komischerweise viel emotionaler geworden", berichtet William in einer Dokumentation, die der Sender ITV heute ausstrahlt. Früher habe ihn kaum etwas aus der Ruhe bringen können. Nun aber würden ihm schon bei Kleinigkeiten "die Tränen in die Augen" steigen, sagt der Prinz: "Man nimmt sich als Vater die Sachen viel mehr zu Herzen, die auf der Welt passieren." Das habe wohl mit der Erkenntnis zu tun, wie kostbar neues Leben sei.

Sich die Sachen zu Herzen zu nehmen, das war die Spezialität von Williams verstorbener Mutter Diana. Mit ihrer Fürsorge für Obdachlose und Aids-Opfer, aber auch mit ihren Stimmungsschwankungen wirbelte sie das Königshaus durcheinander. Davon ist William weit entfernt, im Gegenteil: Seine Äußerungen dienen der sorgfältigen Pflege seines eigenen Images sowie dem Ansehen von Vater Charles (67), auf dessen Dasein als Thronfolger er allen Spekulationen zum Trotz keinerlei Anspruch erhebt. Also spricht William liebevoll von Charles als einst "peinlichem Vater", der bei Bühnenauftritten der Söhne stets an der falschen Stelle gelacht habe. Inzwischen aber bewundere er ihn für sein "unerreichbares Pflichtgefühl" - etwa beim Einsatz für die Wohltätigkeitsorganisation Prince's Trust. Dabei kommuniziert Charles übrigens mit handgeschriebenen Briefen. "Mit moderner Technik hat er es nicht so", scherzt William.

Sebastian Borger

(RP)
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