Durchschnittlich kostete eine Tonne 397 Mark Preise für Rohölimporte mehr als verdoppelt

Wiesbaden (AP). Die Preise für Rohöleinfuhren nach Deutschland sind im ersten Halbjahr 2000 geradezu explodiert: Durchschnittlich kostete eine Tonne importiertes Rohöl 397 Mark, 134 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 1999, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Dennoch seien das Rohöl im ersten Halbjahr 2000 billiger als Mitte der 80er Jahre gewesen: 1984 und 1985 wurde im Jahresdurchschnitt 622 Mark je Tonne bezahlt.

Nach Angaben der Statistiker importierte Deutschland im ersten Halbjahr 51 Millionen Tonnen Rohöl im Wert von 20,3 Milliarden Mark. Das waren der Menge nach drei Prozent mehr. Die wichtigsten Erdöllieferanten für Deutschland waren Russland (14,8 Millionen Tonnen), Norwegen (8,3 Millionen Tonnen), Großbritannien (8,1 Millionen Tonnen) und Libyen (5,7 Millionen Tonnen). Etwa jeweils ein Drittel der deutschen Rohöleinfuhren kam im ersten Halbjahr 2000 aus den Fördergebieten der Nordsee und aus den GUS-Staaten. Nur gut ein Viertel des Rohöls wurde aus OPEC-Ländern eingeführt.

Gegenüber dem ersten Halbjahr 1999 legten die Importe aus den Nordseeölquellen den Angaben zufolge mengenmäßig um vier Prozent zu. Die Rohölbezüge aus Russland stiegen um sieben Prozent. Mit einem Durchschnittswert von 447 Mark je Tonne war Erdöl aus Algerien im ersten Halbjahr 2000 am teuersten. Vergleichsweise günstig waren demgegenüber die Rohölimporte aus Venezuela mit 309 Mark je Tonne und aus Russland mit 367 Mark je Tonne.

http://www.statistik-bund.de

(RPO Archiv)
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