Interview im RTL-Fernsehen Powell hofft auf deutsche Aufbauhilfe nach Irak-Krieg

Köln (rpo). US-Außenminister Powell hat dem Sender RTL Deutschland am Dienstag ein Interview gegeben. Darin drückt er seine Hoffnung aus, das sich Deutschland nach einem möglichen Irak-Krieg am Wiederaufbau des Landes beteiligt.

In dem RTL-Interview sagte Powell am Dienstag, er bedauere die ablehnende Haltung der Bundesregierung zu einem Militärschlag, akzeptiere sie aber. Er hoffe jedoch, dass Deutschland nach einem Konflikt den USA helfen werde, dem irakischen Volk eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

"Wenn erst einmal die Massenvernichtungswaffen zerstört sind, hat Deutschland also noch eine wichtige Rolle zu übernehmen", sagte Powell. Er sprach von einer "schwierigen Angelegenheit zwischen den USA und Deutschland". Man habe in den vergangenen Jahren aber so Vieles gemeinsam durchgestanden, "dass unsere Beziehung das überleben wird", zitierte der Sender Powell.

Zu dem für Freitag erwarteten neuerlichen Bericht der UN-Waffenkontrolleure sagte Powell, die USA wollten sich über das kommende Wochenende mit ihren "Freunden und Kollegen aus dem Sicherheitsrat" absprechen. Sicherlich werde er auch mit seinem Kollegen Joschka Fischer reden. Zu Beginn der nächsten Woche werde man dann entscheiden, wann eine zweite UN-Resolution zur Abstimmung gebracht werden solle.

Im Zusammenhang mit der Haltung der Türkei zur Stationierung von US-Truppen betonte Powell, dass die USA auch bei einem Scheitern einer zweiten Abstimmung des Parlaments in Ankara an ihren Plänen festhalten wollten. "Wenn wir in den nächsten Tagen feststellen, dass das türkische Parlament auch nach einer zweiten Antragstellung nicht in der Lage ist, die amerikanischen Forderungen zu erfüllen, haben wir Alternativen", sagte Powell laut RTL.

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