Genaueres noch nicht erklärt Powell: Frankreichs Irak-Politik wird Konsequenzen haben

Washington (rpo). Frankreich muss wegen seines Kurses in der Irak-Frage mit Konsequenzen rechnen. Das hat US-Außenminister Colin Powell angekündigt. Wie diese aussehen und ob auch Deutschland betroffen sein könnte, sagte er aber nicht.

Ohne nähere Erläuterung sagte Powell am Dienstag in einem Fernsehinterview, die USA würden "die Beziehungen überprüfen". "Wir müssen alle Aspekte unserer Beziehungen zu Frankreich im Lichte dieser Angelegenheit betrachten", meinte der Außenminister.

Nach seinen Worten konnten die USA im Weltsicherheitsrat keine Mehrheit für eine zweite Irak-Resolution zusammenbekommen, weil Frankreich jede den Krieg legitimierende Formulierung mit einem Veto zu blockieren drohte.

Frankreich hat die Drohung von US-Außenminister Colin Powell heruntergespielt, Paris müsse wegen des Widerstandes gegen den Irak-Krieg mit Konsequenzen rechnen. "Diese Äußerungen entsprechen in keiner Weise der Realität unserer gegenwärtigen Beziehungen mit den USA", erklärte der Sprecher der französischen Regierung, Jean-François Copé, am Mittwoch in Paris. Er verwies auf das Telefongespräch, das Präsident Jacques Chirac mit US-Präsident George W. Bush kürzlich zum Irak-Krieg geführt hatte. Paris hatte diesen Meinungsaustausch der beiden Staatschefs "positiv" bewertet.

Der sozialistische frühere Minister Jack Lang nannte Powells Äußerungen über mögliche Sanktionen Washingtons gegen Paris "genau genommen skandalös". Die einzige Regierung, die Sanktionen verdiente, sei die Bush-Regierung, "die ohne Ermächtigung des Sicherheitsrates eine Militärexpedition organisiert hat", sagte Lang am Mittwoch.

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