Köln Polizeipräsident wechselt Chef der Spezialeinheiten aus

Köln · Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers entbindet den Leiter seiner Spezialeinheiten von seinen Aufgaben. Auf einer Pressekonferenz bestätigte Albers gestern einen entsprechenden Bericht unserer Redaktion. Der Wechsel an der Spitze der Spezialeinheiten, zu denen auch drei Spezialeinsatzkommandos (SEK) gehören, steht im Zusammenhang mit einem Doppel-Skandal. Gemeinsam mit anderen Führungskräften hatte der Chef der Spezialeinheiten sich zum Privatvergnügen auf einem 80 Meter hohen Brückenpfeiler aus einem Hubschrauber heraus fotografieren lassen. Offiziell wurde der Vorgang als Höhenübung getarnt. Eines der drei Kölner SEK soll zudem zwei Anwärter bei einem Aufnahmeritual misshandelt haben. Das SEK wurde aufgelöst.

Die Opposition im Landtag hält die Personalmaßnahmen von Albers für falsch. Der Polizeiexperte der CDU im Landtag, Gregor Golland, fordert jetzt sogar erstmals den Rücktritt des Polizeipräsidenten: "Mit diesen Personalentscheidungen erkennt Albers an, dass es in seinem Haus gravierende Missstände gibt. Es ist unfair, für dieses Führungs- und Organisationsversagen nur die untersten Hierarchie-Ebenen zu belangen. Albers muss auch selbst Konsequenzen ziehen und zurücktreten."

(RP)
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