Politischer Aschermittwoch 2021 Wenig Seitenhiebe gegen politische Gegner, umso mehr Selbstlob

Berlin · Die Auftritte des politischen Spitzenpersonals werden bei diesem Aschermittwoch virtuell übertragen. Im Corona-Format kommen derbe Sprüche kürzer als in früheren Jahren, die Pandemie ist das beherrschende Thema. Doch für Frotzeleien bleibt dennoch Platz.

 FDP-Chef Christian Lindner (l-r), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz beim Politischen Aschermittwoch ihrer Parteien.

FDP-Chef Christian Lindner (l-r), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz beim Politischen Aschermittwoch ihrer Parteien.

Foto: dpa/Weigel

Den Defiliermarsch lässt die CSU sich nicht nehmen, auch wenn bei diesem Corona-Aschermittwoch ansonsten wenig an frühere Jahre erinnert. Keine vollen Hallen, keine feucht-fröhliche Stimmung und  auch die derben Sprüche gegen die politische Konkurrenz kommen kürzer. „Das Virus ist schuld“, sagt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder später, nachdem er begleitet von der Passauer Stadtkapelle im rustikal eingerichteten Live-Studio, dem „Wohnzimmer“ in der Dreiländerhalle Platz genommen hat. Die Fankurve wird als Videowand dargestellt, Applaus und Zuprosten ist per Knopfdruck möglich. Wie die Christsozialen übertragen auch alle anderen Parteien die Reden ihres Spitzenpersonals live in die Wohnungen der eigenen Anhängerschaft. Dennoch, die CSU lässt keinen Zweifel daran, dass die Tradition auf die Bayern zurückgeht. Der Aschermittwoch sei für die CSU der „eigentliche Höhepunkt des Jahres“,  so Söder.