Politiker kritisieren die Fifa

Die Entscheidung des Weltfußballverbands Fifa, die Weltmeisterschaft 2022 in den Wüstenstaat Katar zu vergeben, hat auch in der deutschen Politik für Kopfschütteln gesorgt.

"Der Sport und die Fans sollten eigentlich im Mittelpunkt einer solchen Veranstaltung stehen. Das ist bei dieser Entscheidung eindeutig nicht zu erkennen", sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag (SPD), unserer Zeitung. Die Fifa-Entscheidung werde man aber nicht ändern können.

Indirekt kritisierte auch der deutsche Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, die Vergabe. Man habe "den Versuch gemacht, den Fußball in eine Region zu tragen, wo er noch nicht die Präsenz hat, die er in anderen Teilen der Welt hat", sagte Bach. Ob Katar, wo im Sommer Temperaturen von bis zu 50 Grad herrschen, als Olympia-Gastgeber infrage käme, beantwortete der IOC-Vize mit dem Verweis darauf, dass sich der Wüstenstaat "schon für Olympia beworben" habe. Katar war bei der Bewerbung um die Olympischen Spiele 2016 schon in der technischen Vorauswahl gescheitert.

Intern befürchten deutsche Politiker, dass die Katar-Entscheidung ausschließlich wirtschaftliche Gründe hat. So sollen alle WM-Stadien in dem Golfstaat aus vorgefertigten Modulen entstehen, die nach der Weltmeisterschaft rasch abgebaut werden können. Die Stadien werden dann angeblich nach Afrika verkauft.

(Rheinische Post)
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