Hört auf unsere Lehrer!

Die Schocktherapie hat gewirkt – man wird sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn man für Deutschland zwölf Jahre nach den ersten Pisa-Ergebnissen dieses Fazit zieht. Deutsche Schüler stehen solide da, in Europa eher in der Spitze, weltweit als guter Durchschnitt.

2013: Fünf Mathe-Fragen aus dem Pisa-Test
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Foto: dpa, Armin Weigel

Die Schocktherapie hat gewirkt — man wird sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn man für Deutschland zwölf Jahre nach den ersten Pisa-Ergebnissen dieses Fazit zieht. Deutsche Schüler stehen solide da, in Europa eher in der Spitze, weltweit als guter Durchschnitt.

Der Abstand zu China und Singapur ist zwar groß, aber den dort allzu oft gepflegten Drill wird niemand als Vorbild empfehlen, der seine fünf Sinne beisammenhat — Bildung ist nicht nur auf Kommando hervorgewürgtes Wissen. Deutschland hat seit dem "Pisa-Schock" viel über Schule gelernt, auch diese Lektion; die Debatten um die Schattenseiten des "Turbo-Abiturs" belegen das.

Dass nicht Schulformen und Strukturen den Erfolg ausmachen, sondern guter Unterricht, scheint heute eine Binsenweisheit zu sein. Die Erkenntnis ist aber nur scheinbar banal. Denn wer ihr folgt, muss ihre Konsequenzen akzeptieren: Er muss mehr Wert auf (vor allem fachlich) fundierte Lehrerausbildung legen, er muss gute Lehrer in Ruhe arbeiten lassen, und er darf ihren Elan nicht in Bürokratie ersticken. Er darf sich aber auch nicht scheuen, von den Schülern Leistung zu verlangen. Wer guten Unterricht für entscheidend hält, muss auf die Lehrer hören.

(RP)
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