Suche nach US-Geisel Schilling Philippinen: Angriffe auf Abu Sayyaf verstärkt

Zamboanga City (dpa). Das philippinische Militär hat seine Angriffe auf die Abu Sayyaf-Rebellen auf der Insel Jolo verstärkt. Exekutivsekretär Ronaldo Zamora sagte am Freitag, die Operationen konzentrierten sich auf die Gruppe der Moslem-Extremisten, die den Amerikaner Jeffrey Schilling als Geisel festhielten.

Die Angriffe seien am Donnerstag intensiviert worden und konzentrierten sich vor allem auf das Lager, in dem Schilling offenbar festgehalten werde. "Wir hoffen, bald positive Ergebnisse zu haben", sagte Zamora.

Am Donnerstag musste die Regierung jedoch zugeben, dass die Truppen die Spur der ebenfalls verschleppten 13 Filipinos und drei Malaysier verloren hatten. Das Militär erklärte, 60 Rebellen seien seit dem Beginn der Operation vergangenen Samstag getötet worden. Vier Zivilisten, drei Soldaten und drei Polizisten seien verletzt worden. Mehr als 12 000 Bewohner der südphilippinischen Insel seien vor den Kämpfen geflohen.

Regierung wies Forderungen nach Feuerpause zurück

Die Regierung wies neue Forderungen nach einer Feuerpause zurück. Libyen, das eine Schlüsselrolle in den Verhandlungen mit den Abu Sayyaf-Rebellen gespielt hatte, hatte Präsident Joseph Estrada aufgefordert, das Feuer einzustellen und das Gespräch mit den Extremisten wieder aufzunehmen. Zamora betonte, die philippinische Regierung werde zur Zeit nicht verhandeln und ausländische Regierungen könnten diese Entscheidungen nicht beeinflussen. Wenn die Rebellen mit der Regierung sprechen wollten, müssten sie zuerst ihre Geiseln freilassen.

Das Geiseldrama hatte im April begonnen, als die Abu Sayyaf 21 Menschen, darunter die Familie Wallert aus Göttingen, kidnappte. Nach und nach wurden diese Geiseln bis auf einen philippinischen Tauchlehrer freigelassen. Zugleich nahm die Abu Sayyaf immer wieder neue Geiseln. Am Dienstag war zwei französischen Fernsehjournalisten die Flucht aus der Gewalt der Abu Sayyaf gelungen.

(RPO Archiv)
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