Zwei Explosionen kurz nacheinander Philippinen: 21 Tote bei Bombenanschlägen

Manila (rpo). Zwei Bombenanschläge im Süden der Philippinen haben am Dienstag mindestens 21 Menschen das Leben gekostet. Die beiden Bomben detonierten im Abstand von etwa einer Stunde.

Ein Sprengsatz riss vor dem Flughafen der Millionen-Stadt Davao mindestens 20 Menschen in den Tod und verletzte 144 weitere. Eines der Opfer war nach Behördenangaben ein amerikanischer Missionar, der gerade eingetroffen war. Nur etwa eine Stunde später explodierte in der benachbarten Stadt Stadt Tagum eine zweite Bombe und tötete mindestens einen Menschen und verletzte elf.

Über die Drahtzieher des Anschläge herrschte zunächst Rätselraten. Die Behörden nannten die muslimische Rebellenorganisation Moro- Islamische Befreiungsfront (MILF), die militante Muslimgruppe Abu Sayyaf oder kommunistische Aufständische als mögliche Attentäter. Der Süden der Philippinen war in den vergangenen Wochen Schauplatz von heftigen Kämpfen zwischen muslimischen Rebellen und den Streitkräften. Dabei waren Dutzende Menschen getötet worden.

Augenzeugen berichteten von völligem Chaos in dem Ankunftsbereich des Flughafens von Davao. Vor der Explosion sei ein "schriller, pfeifender Ton" zu hören gewesen. Die Polizei vermutet, dass der Sprengsatz mit einem Zeitzünder versehen und in einem Rucksack versteckt war. Der Teil des Flughafens sei voller Menschen gewesen, die auf Angehörige und Freunde gewartet hätten, hieß es. Der Bereich sei von der heftigen Explosion völlig zerstört worden.

Bereits vor eineinhalb Wochen war bei einem Bombenanschlag vor dem Flughafen der südphilippinischen Stadt Datu Odin Sinsuat ein Menschen getötet worden. Fünf Stunden zuvor war eine Bombe auf einem Markt in dem Ort Kabacan detoniert und hatte vermutlich den Attentäter selbst getötet. Die Behörden hatten die MILF für den Anschlag verantwortlich gemacht, was diese zurückwies.

Die militante Muslimgruppe Abu Sayyaf hatte vor wenigen Tagen Anschläge in größeren Städten im Süden der Philippinen angekündigt. In einem Rundfunkinterview sagte ein Sprecher der Gruppe auf die Frage, ob Abu Sayyaf hinter dem Anschlag auf dem Flughafen in Davao stecke: "Was denken Sie? Unser Anführer hat schon vor ein paar Tagen gesagt, dass es Ärger auf (der südlichen Insel) Mindanao geben wird."

Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo verurteilte den Anschlag am Flughafen von Davao scharf. Dies sei ein Akt des Terrorismus, der nicht ungestraft belieben werde, teilte Präsidentensprecher Ignacio Bunye mit.

Keine Erkenntnisse über deutsche Opfer

Das Auswärtige Amt hat derzeit keine Erkenntnisse über deutsche Opfer bei dem Bombenanschlag auf den Philippinen. Das sagte eine Ministeriumssprecherin am Dienstag in Berlin.

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