Düsseldorf Pferdefleisch: EU beschließt Gentests für Fleischprodukte

Düsseldorf · Im europaweiten Pferdefleisch-Skandal sollen Gen-Tests mehr Klarheit bringen. Die EU-Kommission übernimmt teilweise die Kosten der Untersuchungen, die bis Ende März abgeschlossen sein sollen. Die nationalen Behörden sollen 2250 Rindfleischprodukte auf Pferdefleischanteile testen. Die meisten Nachweise in angeblichen Rindfleisch-Gerichten stammen bisher von Tests der betroffenen Unternehmen.

In Großbritannien wurde in 29 Proben undeklariertes Pferdefleisch festgestellt. Niederländische Behörden starteten strafrechtliche Ermittlungen gegen ein Unternehmen, das verdächtigt wird, Fleisch falsch gekennzeichnet zu habe. Französische Ermittler bezichtigen die Firma Spanghero des Betrugs. Der von ihr beauftragte Hersteller Comigel soll 4,5 Millionen Fertiggerichte mit falsch deklariertem Pferdefleisch an mindestens 28 Unternehmen in 13 europäischen Ländern verkauft haben. Zudem weitet sich der Skandal auf weitere Lebensmittel aus. In Großbritannien wurde Pferd in einer Bolognese-Soße nachgewiesen. Der Discounter Aldi-Süd nahm Dosen mit Ravioli und Rindergulasch aus den Regalen – eigene Analysen hätten Pferdefleisch nachgewiesen. Der Discounter Lidl stoppte den Verkauf von mit Rindfleisch gefüllten Tortelloni aus "vorbeugendem Verbraucherschutz", nachdem in Österreich darin Pferdefleisch nachgewiesen wurde. Beide Firmen wurden von deutschen Herstellern beliefert.

Leitartikel Seite A 2

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(RP)
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