Persönlich Peter Tauber . . . soll die CDU modernisieren

Mit dem hessischen CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Tauber als neuem Generalsekretär ist Angela Merkel eine kleine Überraschung gelungen. Selbst enge Parteifreunde ahnten nicht, dass der weithin unbekannte 39-Jährige künftig an entscheidender Stelle für die CDU wirken soll. Prominentere Konservative wie Jens Spahn waren intern als Favoriten gesehen worden.

Doch Parteichefin Merkel wollte Tauber. Nicht nur, weil der junge Hesse das neue schwarz-grüne Koalitionsmodell aus seiner Heimat in der Bundeshauptstadt repräsentieren kann. Tauber ist auch Merkels Mann für das Digitale. In der Netzwelt ist der promovierte Historiker seit Langem präsent. Er twittert eifrig, füttert seinen Internet-Blog, den er selbstironisch "Schwarzer Peter" genannt hat, mit Nachrichten und Anekdoten, und er bezeichnet das soziale Netzwerk Facebook, das Ex-Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) öffentlich wegen der Datenschutzpolitik rügte, als "permanente Meinungsumfrage".

Neulich lud der Telefonkonzern E-Plus prominente Netzexperten zum "Digital Dinner"nach Berlin ein. Mit am Tisch saßen nicht nur Medien-Professoren, IT-Unternehmer und der Politikchef von Facebook, sondern auch Peter Tauber. Offensiv verteidigte er die netzpolitischen Beschlüsse von Union und SPD im Koalitionsvertrag. Das nötige Selbstbewusstsein für den neuen Job bringt Tauber, der Erich Kästner toll findet und klassische Musik mag, mit. Gleich bei seiner Vorstellung in der CDU-Parteizentrale machte Tauber klar, dass es seine Aufgabe sei, die Arbeit der CDU in der Regierung von der Arbeit der SPD abzugrenzen und dies deutlich nach außen zu kommunizieren. Allen Politikern, "die mangels eigener klarer Überzeugungen ihr Handeln stets nur an Wahlergebnissen ausrichten", würde er gerne mal die Meinung sagen, schreibt Tauber auf seiner Internetseite. Die Gelegenheit hat er nun.

(RP)
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