Gefahr für die Union

Mit seinem geräuschvollen Rückzug aus der Politik lässt der gleichermaßen streitbare wie streitlustige CSU-Politiker Peter Gauweiler seinen Parteichef Horst Seehofer schlecht aussehen: Gauweiler ist nun die Symbolfigur dafür, dass Seehofers Versuch, die Euro-Kritiker in den eigenen Reihen einzubinden, krachend gescheitert ist.

Mit dem Abgang Gauweilers wird es für die Union in der Euro-Frage nicht leichter: Ein Gauweiler geht, etliche Kritiker der Euro-Politik wachsen nach. Immer mehr Abgeordnete, die des Rebellentums völlig unverdächtig sind, wollen bei einem weiteren Rettungspaket für Griechenland nicht mehr mitmachen. Man kann nur hoffen, dass Gauweiler seine populistischen Fähigkeiten nicht in den Dienst der AfD stellt.

Mit dem Abgang Gauweilers wird auch die Lage für Seehofer nicht einfacher: Zu früh hat er sein Karriere-Ende angekündigt. Pannen wie der Rückzug des Parteivizes untergraben seine Autorität und erhöhen die Gefahr, dass der Machtwechsel in München schneller kommt, als von Seehofer geplant.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort