Peking Peking warnt seine Bürger vor gefälschten Krankenwagen

Peking · Viele Länder warnen ihre Bevölkerung vor gefälschten Banknoten. China lehrt seine Bürger, wie sie echte von unechten Krankenwagen unterscheiden können. Kriminelle nutzen die Hilflosigkeit von Patienten aus, um lukrative Geschäfte zu machen. Sie holen sie in gefälschten Ambulanzfahrzeugen mit falschem medizinischen Personal an Bord ab und kassieren dafür kräftig. Wer schaut schon nach, ob der bestellte Krankenwagen echt ist oder nicht?

In China sollte er es tun. Die Tageszeitung "Bejing News" zeigte ihren Leser unlängst auf Zeichnungen, wie sich ein Original-Krankenwagen von einer Fälschung unterscheiden lässt. Zum einen muss der echte Notarztwagen, von dem insgesamt 530 in Peking im Einsatz sind, über seiner Frontscheibe in blauer Farbe die Notrufnummer 120 tragen. Auf der Motorhaube muss in roter Schrift in Chinesisch und Englisch das Wort für "Ambulanz" stehen. Das internationale Logo muss den von einer Schlange umwundenen Äskulapstab zeigen. Im Innenraum muss eine amtliche Preisliste aushängen. Dann folgt noch der dringende Rat an den Beförderten, sich den Kraftfahrzeugschein zeigen zu lassen. In ihm dürfen nur die Namen des Krankenhauses oder der Notaufnahme eingetragen sein, nicht aber die Namen von Privatpersonen.

Die Fälscher kommen besonders oft zum Zug, wenn stationär behandelte Patienten nach ihrer Operation mit dem Krankenwagen wieder in Nachbarstädte gebracht werden wollen. Die Bestellung eines Fahrzeugs wird mitgehört oder abgefangen. Manche Mitarbeiter in Hospitälern machen gemeinsame Sache mit den falschen Ambulanzen.

Ganz neu ist das nicht. In Zhoukou, einer Stadt der Provinz Henan, war schon 2014 eine Bande mit 55 selbst gebastelten Rettungswagen aufgeflogen. Die Fahrzeuge waren mit gefälschten Dokumenten und Stempeln unter den Namen von zwei Krankenhäusern bei der Verkehrsbehörde registriert worden.

(RP)
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