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SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück trifft US-Präsident Obama

Berlin · Peer Steinbrück hat es geschafft. Der Merkel-Herausforderer hat den Foto-Termin mit dem US-Präsidenten während dessen Berlin-Besuches kommende Woche in der Tasche.

SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück auf NRW-Tour
23 Bilder

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SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wird nach Informationen unserer Redaktion aus SPD-Kreisen kommende Woche Mittwoch, 19. Juni, mit US-Präsident Barack Obama in Berlin zusammentreffen. Das Gespräch werde aller Voraussicht nach im Hotel Ritz Carlton stattfinden, wo Obama bei seinem Berlin-Besuch wohnt, hieß es. Wie lange die beiden sprechen werden, ist offen.

Obamas erster Besuch als Präsident

Traditionell werden die Kanzlerkandidaten vor einer Bundestagswahl vom US-amerikanischen Präsidenten empfangen. Barack Obama reist kommende Woche erstmals offiziell als Präsident in die deutsche Hauptstadt. In seiner ersten Amtszeit war Obama nur in Dresden und in Rheinland-Pfalz mit Kanzlerin Merkel zusammengekommen, einen offiziellen Staatsbesuch in Berlin gab es nicht.

In den vergangenen Jahrzehnten gehörte das Treffen des US-Präsidenten mit den Kanzlerkandidaten zum guten Ton in den transatlantischen Beziehungen. Beobachter werten die Länge des Gesprächs als Maßstab für die Bedeutung des Kanzlerkandidaten.

Im August 1998, kurz vor der Bundestagswahl, wurde der damalige SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder knapp 60 Minuten im Weißen Haus in Washington von US-Präsident Bill Clinton empfangen. Thema war damals der Kosovo-Krieg. Vier Jahre zuvor hatte Clinton auch SPD-Herausforderer Rudolf Scharping empfangen.

Von Scharping bis Strauß waren alle in Washington

Helmut Kohl bekam 1976 als Kanzlerkandidat der Union in Washington einen 45-minütigen Termin beim damaligen Präsidenten Gerald Ford. Für Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber hatte US-Präsident George W. Bush 2002 allerdings lediglich 15 Minuten eingeplant. Unions-Kanzlerkandidat Franz-Josef Strauß reiste 1980 zu dem demokratischen Präsidenten Jimmy Carter in die Vereinigten Staaten.

Ihr Topthema war das Verhältnis zur Sowjetunion. SPD-Kanzlerkandidat Johannes Rau erörterte 1986 mit US-Präsident Ronald Reagan das Thema Abrüstung. Beherrschende Themen zwischen dem Republikaner George Bush Senior und dem früheren Kohl-Herausforderer Oskar Lafontaine waren 1990 die deutsche Wiedervereinigung sowie der Golfkrieg.

Ablauf steht weitgehend fest

Der Ablauf des Obama-Besuchs steht inzwischen weitgehend fest. Berlin-Mitte wird zur Sicherheitszone umfunktioniert, knapp 7000 Polizisten sollen die Präsidenten-Visite absichern. Am Mittwochmorgen empfängt Bundespräsident Joachim Gauck den US-Präsidenten in Schloss Bellevue mit militärischen Ehren. Später trifft Obama mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt zusammen.

Am Nachmittag, 16 Uhr, spricht Obama vor etwa 2000 geladenen Gästen vor dem Brandenburger Tor. Der Pariser Platz in Berlin-Mitte wird dafür komplett gesperrt, Anwohner müssen Fenster geschlossen halten, auf den Balkonen werden Scharfschützen platziert.

Gästeliste als Staatsgeheimnis

Im Tross des US-Präsidenten reisen mehrere Hundert Personen, darunter Journalisten, Berater, Ärzte und Dutzende eigene Sicherheitsleute vom Secret Service. Am Mittwochabend lädt Bundeskanzlerin Merkel einen handverlesenen Kreis von 250 Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Dinner mit Obama in Schloss Charlottenburg. Die Gästeliste wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis.

Selbst die Oppositionsparteien SPD und Grüne dürfen nur zwei Vertreter schicken, SPD-Chef Sigmar Gabriel wird dabei sein. Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier verzichtete zugunsten des Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Die Bundesregierung wird vollzählig anwesend sein. Geladen sind außerdem Wirtschaftsgrößen und Transatlantiker wie Ex-Botschafter John Kornblum oder Friedrich Merz, der Vorsitzende der Atlantik-Brücke.

(brö)
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