Bericht zu Versäumnissen vor 11. September vorgelegt Parlamentsausschuss deckt Mängel bei CIA und FBI auf
Washington (rpo). Die US-Sicherheitsbehörden sind ihre Mittel vor dem 11. September nicht angemessen zum Kampf gegen Osama bin Laden eingesetzt. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht eines Ausschusses des US-Repräsentantenhauses.
Dem in Auszügen veröffentlichten 140-seitigen Bericht zufolge maß die CIA dem traditionellen Einsatz von Spionen zu wenig Bedeutung bei und gab Warnungen im Hinblick auf Verdächtige nicht an andere Behörden weiter. Richtlinien aus dem Jahr 1995 verhinderten außerdem, dass der Geheimdienst unbürokratisch Informanten anwerben konnte, die straffällig geworden waren. Damit könnte sich die CIA nach Meinung von Experten die Möglichkeit verbaut haben, Terrororganisationen über V-Männer zu infiltrieren.
Das FBI habe sich mehr darauf konzentriert, Verbrechen zu untersuchen, als sie zu verhindern, kritisierte der Ausschuss weiter. Außerdem habe die dezentrale Organisation der Bundespolizei die Anti-Terror-Arbeit behindert. Die National Security Agency (NSA) benötigt dem Bericht zufolge eine bessere technologische Ausstattung, um Terrororganisationen erfolgreich bekämpfen zu können. Sie dürfe nicht nur passiv Informationen sammeln, sondern müsse sich zum "aktiven Jäger" weiterentwickeln, sagte die Abgeordnete Jane Harman.
Den Bericht des Unterausschusses hatten der Präsident des Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, kurz nach dem 11. September angefordert. Er könnte ein wichtiger Baustein für die Geheimdienstausschüsse von Repräsentantenhaus und Senat sein, die derzeit mit einer breit angelegten Untersuchung mögliche Versäumnisse der Sicherheitsbehörden vor dem 11. September aufdecken wollen.