Katholischen Kirche feiert Weltfriedenstag Papst ruft zum "Dialog der Kulturen" auf

Rom (dpa). Papst Johannes Paul II. hat bei einer Messe am Neujahrstag zum Frieden und zum "Dialog zwischen den Kulturen" aufgerufen. Ein solcher Dialog der verschiedenen Kulturen sei trotz moderner Kommunikationsmittel nicht leicht. Er sei aber der einzige Weg, zum Beginn des neuen christlichen Jahrtausends eine "authentische Kultur der Solidarität und Gerechtigkeit" zu schaffen, sagte der Papst am Montag vor zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz.

Der 80-jährige Johannes Paul wirkte gesundheitlich angeschlagen. Zeitweise schien ihm das Sprechen schwer zu fallen. Seine Aussprache war undeutlich. Auch in Vatikankreisen hieß es, sein Gesundheitszustand habe sich verschlechtert.

Die römisch-katholische Kirche feiert am 1. Januar ihren Weltfriedenstag. In einer Botschaft zu diesem Anlass hatte das Kirchenoberhaupt jede Form von Ausländerfeindlichkeit verurteilt. "Immigranten müssen mit Respekt behandelt werden."

Bedürftige Menschen dürften nicht abgewiesen werden. Ziel sei ein friedliches Miteinander in den Aufnahmeländern. Allerdings räumte der Papst in seiner Botschaft mit dem Titel "Dialog zwischen den Kulturen für eine Zivilisation der Liebe und des Friedens" ein, dass auch er keine "Zauberformel" für die mitunter schwierige Integration von Ausländern habe.

Bereits kurz nach Mitternacht hatte sich Johannes Paul am Fenster seiner Wohnung im Vatikan gezeigt. Tausende Gläubige waren trotz Kälte auf den Petersplatz gekommen. Der Papst sprach einen "apostolischen Segen für die ganze Welt"; entgegen ursprünglichen Ankündigungen des Vatikans aber nicht den Segen Urbi et Orbi (der Stadt und dem Erdkreis). Die Neujahrsfeiern waren ein letzter Höhepunkt des "Heiligen Jahres" der römisch-katholischen Kirche. Es endet am Dreikönigstag, wenn der Papst die Heilige Pforte am Petersdom schließt.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort