Washington Palin tritt nicht gegen Obama an

Washington · Bei den US-Republikanern lichtet sich das Feld der möglichen Präsidentschaftskandidaten. Nach monatelangen Spekulationen schloss nun Sarah Palin, die frühere Gouverneurin von Alaska und republikanische Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin 2008, eine Kandidatur aus. Sie und ihr Mann Todd wollten sich Gott, der Familie und erst an dritter Stelle dem Land widmen, erklärte Palin in einer Mitteilung an ihre Anhänger.

Palin sagte in einem Radiointerview, sie wolle auch nicht als Kandidatin einer anderen Partei antreten, weil das Amtsinhaber Barack Obama die Wiederwahl sichern würde. In einem Video auf der Online-Plattform Youtube erklärte sie, man brauche "kein Amt und keinen Titel, um etwas zu verändern".

Palin (47), das Aushängeschild der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung, hatte in der Vergangenheit mehrfach angedeutet, sie könne sich eine Kandidatur 2012 vorstellen. Ihre Umfragewerte waren in jüngster Zeit jedoch gesunken, obwohl sie besonders bei streng konservativen Wählern immer noch beliebt ist. Einige Republikaner kritisierten, sie habe zu lange gewartet und mit der Kandidatur kokettiert.

Mit Palins Ausscheiden verlieren die Republikaner eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten. Derzeit gelten der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, und der Gouverneur von Texas, Rick Perry, als Favoriten. Aber auch dem Abgeordneten Ron Paul aus Texas und dem früheren Unternehmer Herman Cain werden noch Chancen auf eine Kandidatur eingeräumt. Der republikanische Auswahlprozess beginnt in rund drei Monaten mit ersten Vorwahlen.

Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin Palin arbeitete kurze Zeit als Reporterin, entschloss sich aber früh für eine politische Laufbahn innerhalb der Republikanischen Partei. Von 1992 bis 1996 war sie Stadträtin in Wasilla, Alaska, und dann Bürgermeisterin. Ihre Wahl zur Gouverneurin von Alaska 2006 war schließlich eine Sensation: Sie war die erste Frau und zugleich die jüngste Person, die dieses Amt jemals bekleidet hatte. 2008 machte Obamas Gegner John McCain sie zur Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort