Palin ohne Chance

Endlich sind die Würfel gefallen. Sarah Palin verzichtet auf eine Kandidatur fürs Weiße Haus. Sie wolle lieber Gott, ihrer Familie und dem Land dienen, lässt sie wissen. So pathetisch das klingt, so wenig überraschend kommt der Rückzieher. Die Konservativen wissen selber nur allzu gut, dass eine derart schrille Bewerberin in einem Wahlduell mit Barack Obama chancenlos wäre. Die "Hockey-Mom" aus Alaska ist ein Medienphänomen, immer gut für eine unterhaltsame Zeile. Ob man sie als Politikerin ernst nehmen kann, daran scheiden sich sogar im republikanischen Lager die Geister.

Wäre es nach der Ex-Gouverneurin gegangen, wäre es sicher anders gelaufen. Dann hätte die Parteibasis ihre Bewerbung herbei gebettelt, und sie hätte sich irgendwann huldvoll dazu herabgelassen. Pures Wunschdenken. In Wahrheit kräht schon seit Wochen kein Hahn mehr nach ihr. Die amerikanische Rechte hat neue Galionsfiguren gefunden. Erst die Tea-Party-Ikone Michele Bachmann, dann den robusten Texaner Rick Perry. Vor allem Perry duelliert sich nun mit Mitt Romney, dem pragmatischen Kandidaten des Wirtschaftsflügels. Vielleicht hätte Sarah Palin auf Michael Gorbatschow hören sollen: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

(RP)
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