Atomwaffenfähig und mit kurzer Reichweite Pakistan protestiert gegen indischen Raketentest

Neu-Delhi (rpo). Nur ein Zufall? Trotz des schwelenden Konflikts zwischen Pakistan und Indien um die Kaschmir-Region hat Indien in der Nacht eine Mittelstreckenraketen getestet. Die Kurstreckenversion der "Agni" hat eine Reichweite von 700 Kilometern und wurde auf einer Insel vor der indischen Ostküste gezündet. Pakistan protestierte gegen den Versuch und erklärte, damit werde die Stabilität der Region zusätzlich untergraben.

Das indische Außenministerium betonte, dass der Test schon lange vor dem Überfall auf das Parlament in Neu-Delhi am 13. Dezember geplant war. Nach diesem Terroranschlag, für den Indien pakistanische Kaschmir-Organisationen verantwortlich macht, sind die beiden Nachbarstaaten erneut an den Rand eines Krieges gekommen. Der indische Außenamtssprecher Nirupama Rao sagte, Pakistan sei ebenso wie andere Staaten von der Testzündung vorher unterrichtet worden.

"Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft vom Verhalten Indiens Notiz nimmt", hieß es in einer Erklärung des pakistanischen Außenministeriums. "Pakistan bevorzugt eine Politik der Zurückhaltung."

Die ursprüngliche Version der "Agni I" hat eine Reichweite von 2.480 Metern. Die "Agni" - der Name leitet sich vom Hindi-Wort für "Feuer" ab - kann auch Atomsprengköpfe aufnehmen und gilt als mächtigste Waffe im indischen Rüstungsarsenal. Neben der "Agni" verfügen die Streitkräfte auch über die Kurzstreckenrakete "Prithvi", die Flugabwehrrakete "Trishul" und die Panzerabwehrrakete "Nag". Indien hat 1998 fünf Atomwaffenversuche ausgeführt, die Nuklearstrategie ist Teil der gegen Pakistan und China gerichteten Abschreckung. Pakistan verfügt ebenfalls über atomwaffenfähige Raketen, die mit Reichweiten bis 1.440 Kilometern die meisten Ziele in Indien erreichen können.

(RPO Archiv)
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