Berlin/Düsseldorf Orkan kostet Versicherer 650 Millionen

Berlin/Düsseldorf · Das Unwetter "Ela" verursachte an Pfingsten 350 000 Versicherungsschäden.

Das Sturmtief "Ela" hat Anfang Juni an privaten Gebäuden und Kraftfahrzeugen bundesweit 350 000 versicherte Schäden in Höhe von rund 650 Millionen Euro verursacht. Das geht aus ersten Auswertungen der deutschen Versicherer hervor, die unserer Zeitung vorliegen. Demnach schultern die Sachversicherer 250 000 Schäden an privaten Wohngebäuden und Unternehmen im Wert von insgesamt 400 Millionen Euro. Bei den Kfz-Versicherern wurden 100 000 Schäden in Höhe von rund 250 Millionen Euro gemeldet.

"Ela" hatte am 9. und 10. Juni vor allem in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen gewütet. In Düsseldorf, Essen, Köln und Krefeld starben am 9. Juni zwischen 20 und 23 Uhr sechs Menschen an den Folgen des Orkans. Vor allem in Düsseldorf herrschte zeitweise Chaos, nachdem das Unwetter zahlreiche Straßenbäume entwurzelt hatte.

",Ela' ist für die Sachversicherer der zweitteuerste Sommersturm der vergangenen 15 Jahre", sagte Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer. Nur ein Unwetter Ende Juli 2013 habe mit 1,9 Milliarden Euro noch höhere private Sachschäden verursacht. 2013 hätten die Versicherungsunternehmen insgesamt sieben Milliarden Euro für Sturm-, Hochwasser- und Hagelschäden an ihre Kunden ausgezahlt.

Für die Zukunft richten sich die Versicherer weiter auf deutlich steigende Regulierungen ein. Sturmschäden könnten bis zum Jahr 2100 um mehr als 50 Prozent zunehmen, Schäden durch sommerliche Unwetter sogar noch stärker. Das geht aus einer aktuellen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der Freien Universität Berlin und der Universität Köln hervor, die von der Versicherungswirtschaft in Auftrag gegeben worden ist.

(mar)
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