Düsseldorf Organisatoren von "Pegida" in Düsseldorf zerstritten

Düsseldorf · Der Rechtsanwalt Alexander Heumann und seine Frau Angela, treibende Kraft hinter der ersten "Pegida"-Kundgebung in Düsseldorf, haben sich von der Bewegung distanziert. Grund ist ein Beitrag des Fernsehmagazins "Spiegel-TV", in dem Mitstreiterin Melanie Dittmer den Holocaust relativiert. "Spiegel-TV" zeigte ein Interview mit Dittmer, in dem diese sagt, es sei für sie "unerheblich, ob es den Holocaust gegeben hat".

"Pegida" steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Dittmer, Pressesprecherin von "Pegida" NRW, war bei der ersten "Dügida"-Kundgebung in Düsseldorf als Rednerin aufgetreten und hatte die erste "Pegida"-Demo in Bonn angemeldet.

Heumann schrieb in seinem Blog, "Pegida" dürfe sich "nicht von rechtsextremen Holocaust-Relativierern vereinnahmen lassen". Er wolle eine "unmissverständliche Trennlinie" ziehen. Er zog deshalb seine Anmeldung für die für den 12. Januar geplante zweite "Dügida"-Kundgebung vor dem NRW-Landtag zurück. Sie soll trotzdem stattfinden. Anmelderin ist nun nach Informationen unserer Zeitung Melanie Dittmer.

Wenige Tage vor weiteren "Pegida"-Aktionen haben Arbeitgeber, Politiker und Kirchenvertreter die Protestbewegung erneut kritisiert. Die Grünen in Sachsen haben empört auf die Einladung von Vertretern der "Pegida"-Bewegung in den sächsischen Landtag durch die AfD-Fraktion reagiert. Grünen-Fraktionschef Volkmar Zschocke sprach von einem weiteren Beitrag, "antimuslimischen Rassismus salonfähig zu machen". Die AfD versuche, "aus der derzeit aufwallenden fremdenfeindlichen Stimmung politisches Kapital zu schlagen".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort