Opposition hält Wahl im Kongo für ungültig
Kinshasa (dapd) Noch vor dem Ende der Wahlen im Kongo haben drei Kandidaten deren Annullierung verlangt. Sollte die UN-Mission im Kongo (Monusco) die manipulierte Wahl nicht beanstanden, würden sie die Abstimmung anfechten, erklärten die Kandidaten. Die Wahlkommission verlängerte nach logistischen Problemen die Frist zur Abgabe der Stimmzettel um einen weiteren Tag.
In praktisch allen Regionen des flächenmäßig zweitgrößten Landes Afrikas hatte es Schwierigkeiten bei der Auslieferung der Wahlunterlagen gegeben. In einigen entlegenen Gebieten waren die Stimmzettel von Trägern über Trampelpfade oder per Kanu ausgeliefert worden. Selbst in der Hauptstadt Kinshasa waren nicht in allen Wahllokalen die nötigen Unterlagen vorhanden.
In den zweiten Wahlen seit Ende des Kongo-Krieges 2003 treten zehn Kandidaten gegen den amtierenden Präsidenten Joseph Kabila an. Die erste Wahl 2006 war allerdings noch von der internationalen Gemeinschaft organisiert worden. "Wenn die Monusco oder die internationale Gemeinschaft nichts tut, um diese beschämende Abstimmung zu annullieren oder zu korrigieren, werden wir die Ersten sein, die diese betrügerische Wahl auf eine demokratische und friedliche Weise anfechten", erklärte Vital Kamerhe, einer der Kandidaten, in einem offenen Brief.
In mehr als 99 Prozent der Wahlbezirke seien die Wahlen normal abgelaufen; nur in 485 von mehr als 61 000 Wahllokalen sei die Abstimmung noch nicht beendet, erklärte die nationale Wahlkommission am Dienstagabend. Die Wiederwahl von Präsident Kabila galt bereits vor Beginn der Abstimmung als sicher, da die Opposition zwischen ihren zehn Kandidaten gespalten ist.
Kabilas Amtszeit endet in der kommenden Woche. Für den Fall, dass er nach Ablauf seines Mandats sein Amt weiterführt, werden Unruhen befürchtet.