Berlin Online-Bankkunden immer öfter Opfer von Kriminellen

Berlin · Immer häufiger gelingt es Kriminellen, im Internet Kontodaten von Online-Bankkunden auszuspähen und hohe Summen abzubuchen. Die Zahl der Fälle von "Phishing", wie die kriminelle Methode heißt, hat sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt. Die Schadenssumme stieg von 11,7 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 25,7 Millionen Euro im Jahr 2011. Dies geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Bärbel Höhn hervor, die unserer Zeitung vorliegt.

Nach Schätzung des Innenministeriums liegt die Schadenssumme pro Fall bei durchschnittlich 4000 Euro. "Sofern die Kunden nicht grob fahrlässig gehandelt haben, regulieren die Banken den Schaden", sagte eine Sprecherin des Bankenverbandes. Gegen die Zunahme der Kriminalität können die Banken allerdings nicht viel ausrichten. "Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung der Sicherheitsstandards", sagte die Sprecherin.

Die Dunkelziffer ist hoch: Experten schätzen, dass insgesamt nur rund 40 Prozent der Internet-Kriminalität zur Anzeige gebracht werden. Auch Unternehmen werden immer häufiger Opfer der Cyber-Diebe. Nach Schätzungen des Bitkom-Verbandes haben 40 Prozent aller Unternehmen in Deutschland bereits Angriffe auf ihr IT-System registriert.

(qua)
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