Persönlich Olaf Koch . . . bleibt der Chef der Metro

Es gab Zeiten, da hatte man das Gefühl, der Metro-Chef Olaf Koch stünde kurz vor dem Aus. Doch gegenwärtig sitzt der Mann, der vor mehr als zweieinhalb Jahren den ebenso umstrittenen wie schließlich glücklosen Vorgänger Eckhard Cordes beerbte, so fest im Sattel, dass er auf eine weitere Amtszeit von drei Jahren hoffen darf. Dass der Personalausschuss im Aufsichtsrat diesen Vorschlag gemacht hat, darf als Vorentscheidung für eine Verlängerung des bis September 2015 laufenden Vertrages empfunden werden. Erst im kommenden Monat kann der Aufsichtsrat die Personalie entscheiden, doch das Votum des Kontrollgremiums gilt nur noch als Formsache.

Nun sind es nicht die aktuellen Zahlen, die für den Manager sprechen. Der Aktienkurs ist wieder gefallen, im Konzern gibt es mehr als eine Baustelle. Womöglich ist es aber gerade die Ausdauer des Marathonläufers Koch beim Umbau der Metro, die die Entscheider für ihn einnimmt. Ausgerechnet Koch, der frühere Finanzvorstand, dem viele das tiefe Eintauchen in das Handelsgeschäft nicht zutrauten, weil er als reiner Mann des Zahlenwerks galt; ausgerechnet Koch, gegen den es vor Beginn seiner Amtszeit viele Vorbehalte bei Arbeitnehmer-Vertretern gab; ausgerechnet Koch, der als enger Vertrauter von Cordes galt, der aber nun vieles verändert und umgekrempelt hat, wozu seinem Vorgänger offenbar der Mut fehlte.

Als "Hobbyrocker auf dem Chefsessel" ist der 44-jährige Ehemann und Vater dreier Kinder mal in einem Porträt bezeichnet worden. Nun mag Kochs Musikgeschmack durchaus mit Lautstärke verknüpft sein - im Berufsleben ist der Metro-Chef (zumindest nach außen) ein Mann der leisen Töne. Was ihn als Gesprächspartner nicht zwangsläufig angenehm macht. Das würde Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals, mit dem sich Koch seit Jahren um die Macht bei Media-Saturn zofft, mit Sicherheit unterschreiben.

(RP)
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