Ohnmächtige Luftfahrt

Erst die Stewardessen, dann die Fluglotsen, nun das Sicherheitspersonal – keine Branche ist in den vergangenen Jahren so stark von Streiks getroffen worden wie die Luftfahrt. Immer mehr Berufsgruppen machen nach, was die Piloten vorgemacht haben: ihre Schlüsselstellung ausnutzen, um mal angemessene, meist aber maßlose Lohnforderungen durchzusetzen. Immer wieder werden dafür Passagiere in Geiselhaft genommen, müssen stundenlang warten oder kommen gar nicht weg. Flughäfen und Fluggesellschaften stehen den Arbeitskämpfen ohnmächtig gegenüber, weil ihnen die (aus guten Gründen) scharfen Sicherheitsbestimmungen wenig Raum für provisorische Lösungen lassen.

Der Zorn der Airline- und Airport-Manager über den aktuellen Streik ist verständlich. Doch die Aussicht ist gering, dass sie mit ihrem Ruf nach Schadenersatz vom Bund Erfolg haben. In ähnlichen Prozessen haben Arbeitsgerichte die Gewerkschaften von jeder Haftung freigesprochen. Mitverantwortlich für den Stellenabbau bei Air Berlin und Lufthansa sind die streikfreudigen Gewerkschaften gleichwohl.

(RP)
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