Ökostrom-Opfer NRW

Bei der Energiewende wird NRW über den Tisch gezogen. Wie schon im Vorjahr mussten die Unternehmen und Haushalte in NRW unter dem Strich fast so viel wie alle anderen Bundesländer zusammen in die EEG-Umlage einzahlen. Rechnerisch wird inzwischen fast jede zweite deutsche Solaranlage von den Stromkunden in NRW finanziert. Und die Bayern reiben sich die Hände: Sie erhielten wie schon im Vorjahr den größten Anteil aus dem 18 Milliarden Euro schweren Fördertopf.

Warum eigentlich? Das Umweltbewusstsein der Bayern ist auch nicht besser als das der Nordrhein-Westfalen. Dass dort mehr Solaranlagen gebaut werden, hat materielle Gründe: Dort scheint die Sonne öfter. Deshalb sind Solaranlagen in Bayern wirtschaftlicher. Außerdem gibt es dort anteilig weniger Mieter und mehr Eigenheimbesitzer als hier. Mieter besitzen nun mal kein Dach, auf das sie eine Solaranlage setzen könnten.

Die Energiewende ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Einprogrammierte Ungerechtigkeiten wie diese kann die Politik sich dabei nicht leisten.

(RP)
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