Obamas Waffen-Reform

Nein, der Schock von Newtown hat seine Wirkung noch nicht verloren. Ohne das unbegreifliche Verbrechen, das Massaker an zwanzig Erstklässlern, würde heute keiner von schärferen Waffengesetzen reden. So aber nimmt Barack Obama in Angriff, was der gesunde Menschenverstand jedem Politiker in Washington diktieren sollte. Niemand kann vernünftig begründen, wozu Amerikaner halbautomatische Sturmgewehre brauchen, wie ihre Soldaten sie bei sich tragen, wenn sie in Afghanistan Patrouille fahren.

Obama plant eine Reform der kleinen Schritte. Ein Jahrhundertwerk wird es nicht werden, vielleicht aber eine Umkehr des Trends. Angesichts der politischen Realitäten wäre schon das ein Fortschritt. Die Waffenlobby NRA hat keineswegs an Einfluss verloren, im Gegenteil, nach Newtown hat sie eine Viertelmillion Mitglieder dazugewonnen. So klar es nach dem Massenmord schien, dass etwas geschehen muss, so unklar bleibt, ob der Kongress in der Lage ist, über den eigenen Schatten zu springen. Es liegt ein hartes Stück Arbeit vor Barack Obama.

(RP)
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