Beihilfe zum Mord in Auschwitz 94-Jähriger wegen NS-Verbrechen in 3681 Fällen vor Gericht

Schwerin · Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat gegen einen 94 Jahre alten ehemaligen SS-Sänitäter Anklage wegen Beihilfe zum Mord in 3681 Fällen im Vernichtungslager Auschwitz erhoben.

Auschwitz 70 Jahre nach der Befreiung
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Auschwitz: Bilder vom Ort des Verbrechens

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Foto: RP/Sebastian Fuhrmann

Ein 94-jähriger Mann aus Vorpommern kommt wegen seiner Tätigkeit als SS-Sanitäter im KZ Auschwitz-Birkenau vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Schwerin erhob am Montag Anklage vor dem Schwurgericht des Landgerichts Neubrandenburg, wie ein Sprecher in Schwerin sagte.

Dem Mann wird Beihilfe zum Mord in mindestens 3681 Fällen vorgeworfen. Er war den Ermittlern zufolge vom 15. August bis zum 14. September 1944 als SS-Unterscharführer in die SS-Sanitätsdienststaffel Auschwitz-Birkenau abkommandiert. In diesem Zeitraum seien mindestens 3681 Menschen unmittelbar nach ihrer Ankunft vergast worden.

In einem ähnlichen Fall hatte auch die Staatsanwaltschaft Dortmund gegen einen 93 Jahre alten ehemaligen SS-Mann Anklage wegen Beihilfe zum Mord erhoben. Als Angehöriger der Wachmannschaft soll er zwischen Januar 1943 und Juni 1944 Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen im Konzentrationslager Auschwitz geleistet haben.

(dpa/cc)
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