Düsseldorf NRW-SPD fordert Stahlgipfel

Düsseldorf · Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp beschäftigt sich mit der Fusion mit Tata Steel.

Dem Thyssenkrupp-Konzern mit seinen 22.000 Stahlarbeitern in NRW steht eine entscheidende Woche bevor. Morgen werden auf einer Aufsichtsratssitzung nach Informationen unserer Redaktion wichtige Weichen für die geplante Zusammenlegung der Stahlgeschäfte mit dem britisch-indischen Konkurrenten Tata gestellt. Erwartet wird, dass sich die Kontrolleure dafür aussprechen, die Fusionspläne mit Tata Steel weiterzuverfolgen. Beschlossen ist die Fusion damit aber noch nicht. Es gibt laut Insidern viele Detailfragen zu klären, die noch zu einem Scheitern führen können. Thyssenkrupp äußerte sich gestern nicht.

Vor eineinhalb Jahren machte unsere Redaktion die bis dahin geheimen Gespräche von Thyssenkrupp und Tata öffentlich. Bei Gewerkschaftern und Betriebsräten stießen die Pläne auf heftigen Widerstand. Als Alternative zu einer Fusion brachten die Arbeitnehmervertreter unter anderem eine Abspaltung der Stahlsparte verbunden mit einem Börsengang ins Spiel. Die Gewerkschaft IG Metall hatte sich gegen die Fusion mit Tata ausgesprochen, weil sie dadurch den Verlust tausender Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen fürchtet. Die SPD-Opposition macht den Plan diese Woche zum Thema im Landtag. Sie fordert die Landesregierung unverzüglich zu einem Stahlgipfel mit Thyssenkrupp, Gewerkschaft und Betriebsräten auf, um Alternativen zur Fusion mit Tata zu diskutieren. Auch unkonventionelle Lösungen wie eine "Deutsche Stahl AG" oder eine Stiftungslösung nach dem Vorbild der saarländischen Stahlindustrie seien zu prüfen. "Das ,alternativlose' Beharren auf einer Fusion mit Tata Steel seitens der Konzernleitung von Thyssenkrupp ist mit der gesamtstaatlichen Bedeutung dieser Entscheidung nicht zu vereinbaren", heißt es in dem Antrag der SPD-Fraktion.

(RP)
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