Schartau: Stärker in qualifizierte Vermittlung investieren NRW-SDP fordert neue Akzente bei Arbeitslosenförderung

Hamburg (rpo). Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Harald Schartau will in der Arbeitslosenförderung neue Akzente setzen: Statt denMenschen ohne Job möglichst lange Geld zu zahlen, soll stärker in die qualifizierte Arbeitsvermittlung investiert werden.

"In der Vergangenheit haben die Sozialpolitiker gedacht, sie täten den Betroffenen einen Gefallen, wenn sie ihnen möglichst lange Geld zahlen. Das war eine Fehlinvestition", sagte der SPD-Politiker in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Magazins "Stern". Das Geld hätte man besser in die Qualität der Vermittlung gesteckt

Der nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende schlug vor, schon am ersten Tag der Arbeitslosigkeit obligatorisch mit dem Betroffenen einen Vertrag zu schließen, in dem konkrete Schritte für seine Rückkehr in eine Beschäftigung festgelegt werden. "Und nur wenn so ein Vertrag unterzeichnet ist und der Arbeitslose mitzieht, gibt es finanzielle Unterstützung. Geld allein - das darf es möglichst bald nicht mehr geben", sagte Schartau

Im Zusammenhang mit der Diskussion um einen Niedriglohnsektor begrüßte Schartau die bundesweite Ausdehnung des Mainzer Modells. Dies sei aber zu wenig. Es gehe darum, das System so umzugestalten, dass für gering Qualifizierte dauerhaft neue Beschäftigung entstehe.

Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des "Stern" finden 44 Prozent der Deutschen, dass sich die Arbeitslosen nicht genügend darum bemühen, wieder eine Arbeit zu finden. Ebenfalls 44 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Eine deutliche Mehrheit der 1.071 Befragten (58 Prozent) würde mehr Druck auf die Arbeitslosen befürworten.

(RPO Archiv)
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