Berlin NRW-Parteichef Bahr geht leer aus

Berlin · Daniel Bahr ist der Vorsitzende des größten und einflussreichsten Landesverbands der Liberalen. Als NRW-FDP-Chef führt der 34-jährige Münsteraner knapp ein Drittel der Delegierten auf einem Bundesparteitag an. Ohne Bahr geht in der FDP kaum etwas.

Für Bahr allerdings im Moment auch nicht. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium von Philipp Rösler hat in der Personalrochade nach dem Verzicht von Guido Westerwelle kein neues Amt gewinnen können. Und dass, obwohl der begabte Redner und geschickte Strippenzieher sich durchaus für das Amt des Gesundheitsministers als auch des Fraktionsvorsitzenden der FDP im Bundestag befähigt fühlt.

Den Aufstand gegen den angeschlagenen FDP-Chef Westerwelle, der wie Bahr aus Nordrhein-Westfalen stammt, wollte Bahr nie führen. Bis zuletzt stand er öffentlich zu Westerwelle.

Gegen seinen Chef, Minister Rösler, mit dem er freundschaftlich verbunden ist, stellte sich Bahr auch nicht. Im Gegenteil: Als anerkannter Gesundheitspolitiker führte Bahr Rösler in das Ressort ein, vertrat ihn oft bei wichtigen Terminen. Das dürfte Bahr künftig noch öfter machen müssen. Schließlich wird Rösler als Parteichef viele Parteitermine wahrnehmen und als Ressortchef kürzertreten müssen.

Damit muss Bahr, der als besonnen, aber ehrgeizig gilt, auf einen weiteren Karriereschritt warten. Schon im Herbst könnte es so weit sein, wenn nach möglichen Wahlniederlagen der FDP in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern die Fraktionsführung gewählt wird. Als wichtigstes seiner Hobbys nennt der Münsteraner Marathonlaufen.

(RP)
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