Düsseldorf NRW-CDU will Taskforce "Einbruch"

Düsseldorf · Mehr Ermittlungskommissionen könnten Einbrecherbanden abschrecken.

Im Kampf gegen die in NRW dramatisch steigende Zahl der Wohnungseinbrüche (2015: plus 18 Prozent) schlägt die NRW-CDU ein neues Maßnahmenpaket vor. Jede Kreispolizeibehörde soll ein neues Team bilden, das sich auf die Tatortanalyse nach Einbrüchen konzentriert. "Fehleinschätzungen in diesem Stadium sind für den Erfolg der Ermittlungen von entscheidender Bedeutung", heißt es in einem entsprechenden Antrag der CDU, den sie nächste Woche im Landtag zur Diskussion stellen will. Eine solche Taskforce könne "schnell zu einem hohen Fachwissen" führen.

Zudem fordert die CDU eine Verdopplung der Zahl der Ermittlungskommissionen in Nordrhein-Westfalen. Diese drei- bis fünfköpfigen Teams beobachten Täter über längere Zeiträume und können Deliktserien auch noch Jahre später aufklären. Gelingt es, den Tätern eine mit höheren Strafen verbundene Bandenkriminalität nachzuweisen, trügen die jetzigen 35 Ermittlungskommissionen auch zur Abschreckung bei. Das zusätzliche Personal will die CDU bei den Blitzmarathons einsparen, für die jeweils 29.000 Personalstunden anfallen. Zugleich kritisiert die CDU die NRW-Feldversuche zum Einsatz computergestützter Straftaten-Vorhersagen ("Predictive Policing") als zu langatmig. "Es besteht keine Notwendigkeit für Versuche, die in anderen Ländern bereits erfolgreich durchgeführt wurden", heißt es. Die Technik solle schnell flächendeckend zum Einsatz kommen.

Polizei-Gewerkschafter Arnold Plickert (GdP) ist ebenfalls für die Ausweitung von "Predictive Policing". Allerdings sieht er "keine Notwendigkeit für neue Spezial-Teams bei der Tatortanalyse". Die Polizisten, die das derzeit machen, seien ausreichend spezialisiert. "So viel Personal können wir bei den Blitzmarathons nun auch wieder nicht einsparen", sagte Plickert.

(tor)
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