Berlin Nordrhein-Westfalens CDU muss sich in Berlin neu aufstellen

Berlin · Der verstorbene Peter Hintze führte die Landesgruppe der Christdemokraten im Bundestag. Nun wird ein Nachfolger gesucht.

Nordrhein-Westfalen stellt die stärkste Landesgruppe der Unionsfraktion im Bundestag. Nach dem Tod von Peter Hintze wird ein neuer Vorsitzender gesucht, der die Christdemokraten aus NRW im Bundestag künftig anführt. Aus Pietätsgründen wolle man noch nicht in dieser Woche darüber beraten, hieß es gestern aus Kreisen der nordrhein-westfälischen Landesgruppe. Eine Neuwahl soll auch erst im neuen Jahr stattfinden.

Gute Chancen für die Nachfolge werden dem Fraktionsvize und Chef des Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe, Ralph Brinkhaus, eingeräumt. Der Finanzexperte ist auch stellvertretender CDU-Vorsitzender in NRW. Er wird zudem für Armin Laschets Wahlkampfteam bei der Landtagswahl im Mai und für den Fall eines Wahlerfolges als möglicher Landesfinanzminister in Düsseldorf gehandelt.

Unionskreise verweisen zugleich darauf, dass Verteidigungsstaatssekretär Ralf Brauksiepe während Hintzes Erkrankung die Landesgruppe faktisch bereits leitete und damit automatisch auch für die Nachfolge infrage komme. Er mache sich "zu Recht Hoffnung", hieß es aus der Landesgruppe.

Als starke Figuren in der Landesgruppe gelten zudem der Innen-Staatssekretär und Bezirkschef vom Niederrhein, Günter Krings, sowie der frühere NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke, der seit 2013 im Bundestag sitzt. Ebenso infrage käme Finanz-Staatssekretär Jens Spahn, Präsidiumsmitglied der Bundes-CDU und Aushängeschild für die NRW-CDU in der Bundespolitik. Frauen, die für den Posten des Landesgruppenchefs infrage kämen, wurden nicht genannt.

Perspektivisch gilt es auch einen Nachfolger für Bundestagspräsident Norbert Lammert zu finden. Teile der NRW-CDU wünschen, dass der Posten wieder an einen Nordrhein-Westfalen geht. In diesem Zusammenhang fiel der Name des aktuellen Gesundheitsministers Hermann Gröhe. Ob dieser den repräsentativen Job überhaupt will, ist allerdings nicht bekannt. "Ich bin sehr gerne Gesundheitsminister", versicherte Gröhe.

Als mögliche Lammert-Nachfolger werden in der Union auch zwei Baden-Württemberger genannt: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wird bei der Bundestagswahl 75 Jahre alt sein. Er kandidiert erneut; ob er aber wieder ein Ministeramt anstrebt, ist offen. Auch Volker Kauder kommt für das Amt infrage. Allerdings hat er signalisiert, dass er bleiben möchte, was er ist: Unionsfraktionschef.

(RP)
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