Treffen zwischen Nordkorea und USA ohne Erfolg Nordkorea: USA planen Atomkrieg

Seoul (rpo). Das verbale Säbelrasseln zwischen Nordkorea und den USA geht unvermindert weiter. Washington plane einen Angriff "auch mit Hilfe taktischer Atomwaffen", schrieb die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Nordkorea und die USA haben nach Berichten einer japanischen Zeitung auch bei einem Treffen von Diplomaten in Berlin keine Annäherung in ihrem Atomstreit erzielen können. Die Tokioter Zeitung "Asahi" berichtete am Sonntag, die Unterhändler hätten sich im vergangenen Monat in der Berliner Botschaft Pjöngjangs getroffen. Nordkorea beschuldigte die USA unterdessen erneut der Vorbereitung eines Atomschlags.

Dem "Asahi"-Bericht zufolge forderten die USA bei dem Treffen am 20. und 21. Februar den Abriss der Atomanlage Yongbyon. Ferner sei Nordkorea aufgefordert worden, Inspektionsteams der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder ins Land zu lassen, die im Oktober ausgewiesen worden waren. Nordkorea habe alle Forderungen zurückgewiesen und vorgeschlagen, die USA sollten Atom-Inspektoren schicken.

Pjöngjang wehrt sich gegen eine internationale Vermittlung

Pjöngjang wehrt sich seit Monaten gegen eine internationale Vermittlung im Streit um sein Atomprogramm. Am Samstag wies die Regierung in Pjöngjang auch den jüngsten US-Vorschlag für multilaterale Gespräche zurück. Mit dem Versuch, den Konflikt zu internationalisieren, wolle sich Washington aus der Verantwortung stehlen, hieß es in einem Kommentar der Zeitung "Minju Joson".

Zugleich erließ Nordkorea eine Warnung an alle Schiffe, für vier Tage einen bestimmten Abschnitt des Japanischen Meeres zu meiden. In Washington wurde dies als Hinweis auf die Planung eines weiteren Raketentests gewertet. Ein ähnlicher Warnhinweis sei kurz vor dem Raketentest vom 24. Februar ergangen. Damals hatte Nordkorea kurz vor der Amtseinführung des neuen südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Huyn eine Kurzstreckenwaffe gezündet, die gegen Schiffe eingesetzt werden kann.

Aufmarsch amerikanischer und südkoreanischer Truppen

Am Sonntag marschierten amerikanische und südkoreanische Truppen bei ihrer jährlichen gemeinsamen Übung nahe der Grenze zu Nordkorea auf. Insgesamt waren 7.000 Soldaten und 300 Militärfahrzeuge im Einsatz. Nordkorea kritisierte weiter die Verlegung von 24 weiteren US-Bombern auf den Stützpunkt Guam im Indischen Ozean. Dies sei jedoch nur eine Vorsichtsmaßnahme, versicherte eine Sprecherin der US-Streitkräfte.

Der Streit über das nordkoreanische Atomprogramm brach im Oktober aus, als die USA erklärten, Pjöngjang habe die Existenz eines geheimen Atomprogramms eingeräumt. Die USA und ihre Verbündeten stellten die im Atomabkommens von 1994 zugesagten Öllieferungen ein. Nordkorea wies daraufhin die IAEA-Beobachter aus, zog sich aus dem Atomsperrvertrag zurück und ließ den Reaktor von Yongbyon wieder anfahren. Die USA vermuten, dass Nordkorea bereits eine oder zwei Atomwaffen besitzt.

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