Militär und Bevölkerung zu Selbstverteidigung bereit Nordkorea sieht Krise mit USA verschärft

Seoul (rpo). Nordkorea hat die USA beschuldigt, den Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm zu verschärfen. Grund sei das Großmanöver von US-Streitkräften in Südkorea. Militär und Bevölkerung würden darauf mit starken Selbstverteidigungsmaßnahmen reagieren.

"Die Volksrepublik (Nordkorea) kann den verstärkten militärischen US-Bewegungen nicht mehr passiv zusehen, die ein gefährliches Spektakel zur Entzündung eines zweiten koreanischen Kriegs darstellen", hieß es am Sonntag in einem Kommentar der offiziellen nordkoreanischen Zeitung "Rodong Sinmun".

Nordkorea hat in den vergangenen Tagen über seine amtlichen Medien die Kritik an den gemeinsamen Truppenübungen der USA und Südkoreas im Süden der geteilten Halbinsel verstärkt. Zur Teilnahme an den einen Monat dauernden Übungen bis Anfang April hatten die USA den Flugzeugträger "USS Carl Vinson" mit 70 Militärflugzeugen und zum ersten Mal seit knapp zehn Jahren auch sechs, durch Radar schwierig zu erfassende F-117-Bomber nach Südkorea entsandt.

"Die Krise zwischen der Volksrepublik und den USA über die Nuklearfrage wird bedrohlich verschärft", hieß es in dem Rodong- Artikel. Nordkorea hatte den USA wiederholt den Willen zu einer diplomatischen Beilegung des Atomstreits abgesprochen und Washington dabei Angriffsabsichten unterstellt. US-Präsident George W. Bush bekräftigte jedoch bei einem Telefonat mit dem neuen südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun am Donnerstag, alle Mittel für eine friedliche Lösung des Konflikts ausschöpfen zu wollen. Direkte Verhandlungen mit Pjöngjang und einen von Nordkorea ebenfalls geforderten bilateralen Nichtangriffspakt haben die USA bisher abgelehnt.

Nordkorea hat seit Ende Februar zwei Anti-Schiffs-Raketen getestet und ein US-Spionageflugzeug über dem Japanischen Meer durch Abfangjäger verfolgen lassen. Die Spannungen auf der Halbinsel haben sich dadurch deutlich verschärft.

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