Pjöngjang Nordkorea provoziert mit Atomtest

Pjöngjang · Zum dritten Mal seit 2006 zündet das kommunistische Land eine Nuklearwaffe.

Der Atomstreit mit Nordkorea eskaliert. Trotz aller Warnungen hat das kommunistische Land genau zwei Monate nach dem weltweit verurteilten Raketenstart einen dritten Atomtest unternommen. Der unterirdische Atomversuch sei gestern erfolgreich verlaufen, berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien. Dabei sei ein "miniaturisierter" Sprengsatz mit höherer Explosionskraft als bei den früheren Tests gezündet worden.

Der vorher angekündigte Atomtest wurde weltweit scharf kritisiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen trat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung über mögliche Maßnahmen gegen die Führung in Pjöngjang zusammen. Mit dem dritten Test nach 2006 und 2009 könnte Nordkorea nach Meinung von Beobachtern seinem Ziel näher gekommen sein, einen Sprengkopf zu bauen, der auf einer Rakete installiert werden kann. Bisher ging man in Südkorea und den USA davon aus, dass Nordkorea diese Technologie noch nicht beherrscht.

US-Präsident Barack Obama sprach in einer vom Weißen Haus verbreiteten Stellungnahme von einer höchst provokativen Aktion. Auch Russland und China verurteilten den Atomtest. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte weitere internationale Sanktionen gegen Nordkorea. Konsequenzen forderten auch die Grünen. "Mit dem Atombombentest gefährdet Nordkorea in unverantwortlicher und inakzeptabler Weise die Sicherheit in der Region", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth. Der Sicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft müssten dem entschieden entgegentreten, forderte die Grünen-Spitzenpolitikerin.

Stimme des Westens Seite A 2

(RP)
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